Eichenzell-Lütter. Regelmäßige Unternehmungen gehören für die Mitglieder des Lions Club Fulda Bonifatius zum Clubleben. Rund 30 Mitglieder folgten nun der Einladung von Präsident Gerhard Bub zu einer Betriebsbesichtigung der innovativen Neotron GmbH. Die Neotron GmbH wurde 2005 gegründet, zunächst um Produkte zur Energiegewinnung zu vertreiben. „Neben dem Vertrieb von Photovoltaikanlagen entwickeln wir seit jeher auch eigene Produkte regenerativer, erneuerbarer und alternativer Energieversorgung“, erklärte der geschäftsführende Gesellschafter der Neotron GmbH, Thomas Menz. Die bekannteste Eigenentwicklung ist sicherlich der Firmensitz von Neotron in Lütter: Das „drehende“ Haus ist im Fachjargon eine „nachführbare Photovoltaikanlage“ – das heißt, das obere Stockwerk des Gebäudes ist auf Schienen gelagert und dreht sich samt der Photovoltaikanlage auf dem Dach jeweils mit dem Lauf der Sonne, um so eine maximale Ausbeute der Sonnenenergie zu erzielen. „Zwei 80 Watt Motoren dienen als Antrieb des ‚Neo-Trackers‘, durch die Drehtechnik erzielen wir rund 25 Prozent Mehrertrag“, erklärt Thomas Menz. So lassen sich mit der Photovoltaikanlage rechnerisch zehn bis 15 Haushalte versorgen. Aber das ist nicht alles, was sich mit der Sonne dreht: Auch das Hühnerhaus im Garten (das auch für zahlreiche andere Verwendungszwecke genutzt werden kann) steht samt Kollektoren auf Rollen. Zudem plante und realisierte die Neotron GmbH die von der ÜWAG-Tochter Synergie auf der Kalbacher Deponie betriebene Photovoltaikanlage, die sich sogar zweidimensional optimal nach der Sonne ausrichtet. Ein Gartenhaus sowie ein Carport gehören ebenso zu den Eigenentwicklungen. Klar, das Neotron als Anbieter, Berater und Planer auf weitere Innovationen setzt: Zum Firmenfuhrpark gehören beispielsweise zwei Opel Ampera und Renault Kangoo, die teilweise bis vollständig elektrisch angetrieben werden. Die Sonne strahlt 15.000-Mal soviel Energie auf die Erde, wie die Menschheit benötigt. Für mich Grund genug, diese ‚Alternative‘ anzuzapfen“, meint Thomas Menz. Und auch mit sinkenden Vergütungen aus dem EEG sei eine individuelle Anlagenplanung immer noch rentabel, wenn man den Eigenverbrauch im Fokus habe. Über Brauchwassererwärmung sei zudem eine Speichermöglichkeit der Energie gegeben, auch die Batterietechnik habe sich deutlich weiterentwickelt. Schließlich habe die Photovoltaik gegenüber allen anderen erneuerbaren Energien einen entscheidenden Vorteil: „Sie steht nicht im Wettbewerb mit Erzeugerpreisen, sondern mit Endkundenpreisen, denn die typische Photovoltaikanlage wird dort installiert, wo die Energie verbraucht wird – und so entlastet das Kraftwerk des kleinen Mannes das Stromnetz und liefert ausschließlich teuren ‚Tagstrom‘ in bester Qualität.“ Lions-Präsident Gerhard Bub dankte abschließend für die interessanten Ausführungen und vor allem Anregungen, die die Mitglieder an diesem Abend mit nach Hause nehmen konnten.

Bildunterschrift:
Die Mitglieder des Lions-Club Fulda-Bonifatius bei der Betriebsbesichtigung in Eichenzell-Lütter: In der Bildmitte Lions-Präsident Gerhard Bub mit Thomas Menz, geschäftsführender Gesellschafter der Neotron GmbH.